Es ist schon wieder so weit. Pünktlich zur Karnevalszeit, in der bedenkenlos getrunken und gegessen wurde, stehen alle Körpergurus stramm um uns den Zeigefinger vorzuhalten. Die Ratschläge, wie man richtig fastet und seinem Körper was Gutes tut, prasseln auf uns nieder wie ein herber Februarregen.
Spätestens jetzt wissen alle: am Aschermittwoch beginnt wieder die Fastenzeit.
Prinzipiell ist das alles ja auch eine gute Sache, WENN dabei nicht immer so ein enormer Druck aufgebaut würde.
Vom Heilfasten über das intermittierende Fasten, Zuckerfasten, dem Entzug von Fernsehen, der Reduzierung von Autofahren oder auch einem generellen Verzicht von digitalen Medien – es gibt nichts was man nicht fasten kann.
Für Alles werden Regeln aufgestellt – jeder weiß besser was für den Körper gut oder schlecht ist.
Sicherlich gibt es hier auch gute Tipps und tolle Möglichkeiten den Körper zu entgiften und eine Art Reset zu drücken.
Ich möchte heute aber mal einen ganz anderen Ansatz mit Ihnen teilen.
Wie wäre es denn mal emotional zu fasten?
Also ein Reset für die Seele zu drücken?
In diesen Fastenwochen kommt es darauf an, auf negative Gedanken in Bezug auf die eigene Person zu verzichten. Von Selbstvorwürfen über Schuldzuweisungen, all diese Gedanken haben hier keinen Platz mehr in der Seele.
Stattdessen beginnt in dieser Zeit die Selbstannahme.
Vielen Menschen fällt es schwer sich mit allen Marotten im laufenden Alltag anzunehmen. Beim emotionalen Fasten üben wir uns selbst ein guter Freund zu sein.
Warum fällt es uns so leicht Freunde zu akzeptieren wie sie sind, aber uns selbst können wir nicht annehmen?
Jeder kennt wohl die Situation:
Man liegt faul auf der Couch rum und hat keine Motivation seiner Arbeit nachzugehen, geschweige denn sich sportlich zu betätigen.
Schon hier wird es schwierig nicht in den Sog des „Selbstzerfleischens“ zu gelangen und in die Schlacht mit dem inneren Schweinehund zu gehen.
Denn „eigentlich“ müsste man ja auch noch so viel erledigen – unter anderem auch wichtiges!
Aber vielleicht ist auch genau jetzt die Zeit, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und sich diese auch mal frei und mit ganzem Herzen zu erlauben.
Vielleicht ist es auch einfach mal an der Zeit, sich zu akzeptieren wie man ist.
Sich selbst anzunehmen, mit allen Unzulänglichkeiten, Ecken und Kanten.
Oft sind wir getrieben von Glaubenssätzen. Auf der einen Seite können sie uns zu Höchstleistungen anspornen, auf der anderen Seite können sie aber auch genau das Gegenteil bewirken.
Solche Glaubenssätze können sein:
– Ohne Fleiß kein Preis!
– Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!
– Da muss man durch!
– Das Leben ist kein Wunschkonzert!
Diese Sätze kennen wir doch alle, und die Liste ist auch noch um ein Vielfaches erweiterbar.
Daher möchte ich Ihnen vorschlagen: statt harter Regeln, strengen Diäten und dem Verzicht von diversen Dingen die Sie lieber tun oder essen würden, dieses Jahr einfach mal zu versuchen negative und zerstörerische Gedanken zu fasten.
Wie geht das?
Stellen Sie gedanklich ein Stoppschild auf!
Und zwar immer dann, wenn Sie sich dabei ertappen wieder in die Selbstvorwürfe zu rutschen.
Je mehr wir in den Kampf mit uns gehen, umso mehr kommen Selbstzweifel und Ängste in uns hoch.
Auch wenn wir vieles an uns verbessern möchten.
Meiner Erfahrung nach ist es einfacher eine Veränderung zu bewirken, wenn wir uns zunächst so annehmen wie wir sind.
Dies sollte immer Ihr erster Schritt sein!
Hier kann übrigens die Klopfakupressur (EFT) super hilfreich sein, um an den eigenen Glaubenssätzen zu arbeiten und allmählich immer mehr Schritte in Richtung Selbstakzeptanz zu gehen.
In diesem Sinne wünsche ich allen eine schöne und befreiende Fastenzeit.
Und denken Sie daran:
Andere mögen mich nicht trotz meiner Macken,
sondern mit Ihnen.
Ich denke, es wird Zeit, es ihnen gleich zu tun.
– Benno Blues –
Frei nach meinem Motto: BEWUSST. ANDERS. SEIN.
Herzliche Grüße,
Ihre Alexandra Haußmann